Jetzt hat es auch uns erwischt. Die Fritzbox (7270v2) startete ständig neu, die LED blinkten wie eine Lichtorgel und demzufolge gab es auch kein Internet und Telefon mehr.
Im Vorfeld gab es schon mal gelegentlich Neustarts der Box, besonders, wenn mehrere Geräte über die WLAN Schnittstelle im Internet waren. Das war dann schon etwas lästig, aber da die Box ansonsten noch lief, wurde das auf die begrenzte Rechenleistung derselben geschoben. Die 7270 ist ja auch nicht mehr das aktuellste Modell von AVM.
Da bekannt ist, dass die original AVM-Netzteile für die Fritzbox nach einigen Jahren Dauerbetrieb schon mal den Geist aufgeben, wurde hier als erstes mal ein neues Netzteil ausprobiert. Da die Box seit dem wieder störungsfrei läuft, war der Fall klar…
Der Fehler
Das offensichtlich defekte Netzteil (311P0W044) zeigte dann auch bei näherer Untersuchung, warum die Fritzbox nicht mehr wollte.
Die Leerlaufspannung hat deutliche Peaks mit knapp 1,5Vss.
Bei Belastung (mit 140mA) sah es dann noch schlimmer aus. Die Spannung bricht auf 10V ein.
Also kurzerhand das Netzteil mal von seinem Gehäuse befreit und der Fehler war offensichtlich. Die Elko’s am Ausgang waren trocken und die Deckel hatten schon dicke Backen.
Die Lösung
Die zwei originalen 330µF/25V/105°C Typen wurden durch einen 470µF/35V/85°C und einen 220µF/35V/85°C ersetzt, um einen Funktionstest durchzuführen. Die Ausgangsspannung ist nun wieder schön sauber – auch unter Last.
Die seltsamen original Schrauben mit dem dreieckigen Loch konnte man mit einer stabilen Klinge eines Schlitz-Schraubendrehers und festem Druck lösen. Da noch passende mit normalem Kreuzschlitz in der Bastelkiste vorhanden waren, wurden diese natürlich auch ersetzt. Wenn man schon Schrauben für so ein Stecker-Netzteil verwendet, warum dann keine normalen schrauben? Wenn ich nicht will, das die Elektronik repariert wird, dann vergieß ich das komplett. Zum Glück war das hier nicht so, und die Elektronik ist mit THT- und SMD-Bestückung (auf der Unterseite) auch noch „reparierbar“.
Für den Dauerbetrieb müssen nun nur noch wieder zwei Stück mit 105°C Temperturfestigkeit besorgt werden, und das Netzteil kann als Ersatzteil in den Schrank.
Ach ja, hier noch der obligatorische Hinweis auf die Gefahren:
Hier liegt im Betrieb Netzspannung an – LEBENSGEFAHR. Wer sich nicht sicher ist oder keine geeigneten Geräte für so eine Reparatur hat, sollte diese besser nicht selbst durchführen. Auch der Dauereinsatz von Elko’s, die nicht für 105°C ausgelegt sind, ist nicht anzuraten, da diese sonst nach relativ kurzer Zeit wieder ausfallen werden.